An einem Tag im Februar 1972 fährt Dag O. Hessen mit seinem Vater in den Bergen Ski, als sie im Schnee auf die Spur eines Vielfraßes stoßen. Der junge Dag überredet seinen Vater, der Spur zu folgen, doch irgendwann verschwinden die Abdrücke des Raubtiers an einem steilen Birkenhain und die beiden müssen die Verfolgung aufgeben. 50 Jahre später kehrt Hessen an dieselbe Stelle zurück, um die Spur jenes Tieres wieder aufzunehmen, das ihm damals entkommen war. Sein Vater ist längst verstorben, aber die Berge sind noch da, und irgendwo da draußen ist der Vielfraß.
»Die Spur des Vielfraßes« ist Dag O. Hessens drittes und bisher persönlichstes Buch. Es ist ein Porträt des faszinierendsten und zurückgezogensten Tieres der norwegischen Natur, das in seiner Wildheit und Kraft kaum Seinesgleichen kennt und das nur wenige Menschen bisher in seinem natürlichen Lebensraum beobachten konnten.
Es ist eine Geschichte über den Lauf der Zeit und über Veränderungen, die wir nicht aufhalten können. Und hinter all dem steckt eine tiefe Liebe und Achtung für die Natur und die Biologie, vermittelt von einem der einfühlsamsten Sachbuchautoren.
»Der Poet Hessen erhebt sich zu seiner wahren Größe. Er zeigt die zarten und erschöpften Nuancen des Lebens und der Natur. Ich habe das Gefühl, in die Berge zu blicken, und spüre auf eine animalische Art, dass das Leben gut ist. [...] Er ist unser moderner Thoreau.«
Vårt Land
Die schwedische Journalistin Carina Bergfeldt interviewt den amerikanischen Gefängnispastor Jim Brazzil zu seiner Arbeit in einem Hochsicherheitsgefängnis in Texas.
Dort begleitet der Pastor zum Tode verurteilte Häftlinge bis zu ihrer Hinrichtung. Seine Aufgabe besteht darin, ihnen in den letzten Stunden ihres Lebens seelsorgerischen Beistand zu gewähren und sie auf den Tod vorzubereiten.
In diesem sehr persönlichen Interview berichtet Brazzil aus seinem bewegten Leben als bekennender Christ und von seiner Berufung, die ihn schließlich zur Arbeit mit Gefängnisinsassen führte. Er schildert die Wut, den Hass und die Ängste, mit denen er konfrontiert wurde, und berichtet von letzten Geständnissen. Seine Begegnungen mit den Verurteilten, denen er Trost spendete und denen er bis zuletzt versuchte, Gott näherzubringen, haben ihn vieles über den Tod gelehrt, aber vor allem auch über das Leben.
Die Geschichten, Weisheiten und das Schicksal des Pastors regen Bergfeldt zu essayartigen Kurzeflexionen an, über die eigene, von Gewalt geprägte Vergangenheit, ihren Umgang damit und sie stellt sich dabei die Frage, ob sie in der von Brazzil gepredigten Vergebung trotz aller Ablehnung und Wut nicht ebenfalls Erlösung finden könnte.